Gratulation der Klasse für den 2. Platz beim Geschichtenwettbewerb

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Wir gratulieren der Klasse 4 für den 2. Platz International beim Geschichtenwettbewerb Abrapalabra!


02-04-2016

Geschichte der Klasse 4 der Deutschen Schule New Delhi

Geheimnis in der Wüste

  Ich wachte auf. Es war nicht gerade gemütlich auf dem Sand zu schlafen, aber so ungemütlich war es auch wieder nicht. Oh, das habe ich jetzt vergessen. Mein Name ist Paula, ich bin Forscherin. Gerade bin ich in der Wüste. Damals war ich natürlich nicht alleine. Es waren noch andere Forscherinnen dabei. Wir waren auf der Suche nach einem Wüstendrachen. Haltet mich für verrückt, aber ich werde euch beweisen, dass es Drachen gibt! Wie gesagt, es war nicht gerade gemütlich, auf dem Wüstenboden zu schlafen. Ich machte den Reißverschluss von meinem Zelt auf und blinzelte in die Sonne. Langsam gewöhnten sich meine Augen an das helle Licht. Doch da kamen schon die anderen Forscherinnen angerannt. „Komm schnell, wir haben den Wüstendrachen gesehen.“ Ich stopfte meine Ausrüstung in den Rucksack, viel Zeit blieb mir ja nicht. Der Wüstendrache wurde im Süden gesichtet. Wir fuhren schnell mit unserem Jeep zum Ort, wo man den Drachen gesehen hatte. Als wir ankamen, erkundete ich die Umgebung. Wir mussten aufpassen, dass wir nicht vom Treibsand gepackt wurden. Doch einen Moment war ich von meinen Gedanken an den Drachen so abgelenkt, dass ich nicht aufpasste. Der Treibsand verschluckte mich. Ich bekam kaum noch Luft. Nach etwa 2 Minuten öffnete ich meine Augen und sah alles sehr verschwommen, weil ich so viel Sand im Auge hatte. Nachdem ich wieder klar sehen konnte bemerkte ich, dass ich in einer Tropfsteinhöhle gelandet war. Und da stand plötzlich der Wüstendrache vor mir. Ich rannte um mein Leben. Doch dabei stolperte ich über etwas Hartes. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich über vier Dracheneier gestürzt war. Plötzlich platzte ein Ei auf und ein winziges Drachenbaby schlüpfte heraus. Es war noch nicht an die staubige Luft gewöhnt und wurde schwächer und schwächer. Ich nahm das hilflose Drachenbaby auf meine Hand und betrachtete es genau. Es war ein kleines haariges Wesen mit blauen Punkten und einem großen Maul mit vielen Zähnen. Seine Glubschaugen leuchteten rot. Das kleine Baby ließ einen schrillen Schrei los. Das war sein letztes Lebenszeichen. Da vernahm ich plötzlich hinter mir ein lautes Schnaufen. Ich drehte mich langsam um und sah in die wütenden Augen der Drachenmutter. Schnell ließ ich das Baby in meinem Rucksack verschwinden und rannte los. Die Drachin nahm die Verfolgungsjagd auf. In ein paar Meter Entfernung entdeckte ich ein dunkles Loch. Ich schlüpfte hindurch. Doch ich landete in einer Sackgasse. Plötzlich fühlte ich den heißen Atem der Drachin in meinem Nacken. Auf einmal spürte ich etwas um meinen Bauch greifen. Die Drachenmutter zog mich aus dem Loch heraus. Ich dachte mein Tod sei gekommen, doch andererseits freute ich mich auch, dass ich den Wüstendrachen gefunden hatte. Erst jetzt sah ich, wie schön sie aussah. Da packte sie mich und schleuderte mich durch die Luft. Sie öffnete ihr Maul und stieß einen lodernden Schrei aus. Dabei sah ich, wie aus ihren roten Augen eine dicke Träne floss und auf den Boden fiel. Da konnte auch ich meine Tränen nicht zurückhalten. Ich nahm das tote Baby aus meinem Rucksack und hielt es der Mutter hin. Da grub sie mit ihren scharfen Krallen ein Loch und legte das Baby sanft hinein. Dabei fiel mir auf, dass sie eine Wunde hatte. Ganz langsam ging ich auf die Wunde zu. Die Drachin merkte, dass ich etwas vorhatte, trotzdem blieb sie still und ich verband die Wunde. Die Drachin beschnupperte mich und leckte mein Gesicht ab. Mit einem Mal bemerkte ich, dass es schon spät war. Ich entdeckte einen Gang, der mich aus der Höhle führte. Während ich zurück ins Lager ging, überlegte ich ob ich die Drachin verraten sollte. Ich entschied mich dagegen. Der Drache wurde nie wieder gesehen. Nur ich sah ihn, denn ich besuchte ihn in seiner Höhle. Wir wurden beste Freunde, bei meinen Besuchen nahm ich ihm Essen mit. Bei meinem letzten Besuch waren die anderen Drachenbabys geschlüpft. Es waren ein Junge und zwei Mädchen. Da entschied ich mich bei den Drachen zu wohnen.