SOAS - SEAG

SOAS - SEAG vom 18. - 23.5.2017 in Jakarta


25-05-2017

SEAG/SOAS 2017 in Jakarta

 

Wie üblich hat die DSND im Mai 2017 an den Südostasienspielen (SEAG für South East Asian Games oder SOAS für SüdOstAsienSpiele) der deutschen Schulen im asiatischen Raum teilgenommen. Alle beteiligten Schulen, d.h. Singapur, Kuala Lumpur, Manila, Jakarta, Bangkok und Delhi haben je 20 Sportler geschickt, jeweils 5 Mädchen und Jungen der AK  14 (AltersKlasse der Schüler bis 14 Jahre) und je fünf der AK 15, also derjenigen, die zwischen 15 und 18 Jahren alt waren. Da wir in Delhi insgesamt nur 40 Schüler von der 6.-12. Klasse haben, waren die Auswahlmöglichkeiten sehr begrenzt. Wir haben trotzdem ein tolles Team zusammenbekommen.

 

Erwartungsgemäß gehörten die Schüler der DSND nicht zu den Besten.  Als realistisches Ziel hatten wir uns also gesetzt, fünf der über hundert Medaillen zu erringen und in der Gesamtwertung der 6 Schulen vorletzter zu werden. Aber auch das ist uns nicht ganz gelungen. Wir haben zwar die 5 Medaillen geschafft, aber sind knapp auf dem letzten Platz gelandet. Das wichtigste aber haben wir erreicht: Die DSND bekam von den anderen Athleten den Fairnesspokal verliehen. Zudem konnten wir insgesamt super mit den anderen Schulen mithalten. Das ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass wir keine Sporthalle haben, im Pool der Bulgarischen Botschaft (klein, keine Markierungen, keine Startblöcke, kein Dach) Schwimmen trainieren, Weitsprung in unserer Sandkiste mit schrägem Anlauf, Hochsprung wegen der Hitze sehr selten und Kugelstoßen fast nie trainieren. Diese Defizite machten unsere Schüler aber durch einen unglaublichen Teamgeist und gegenseitige Hilfestellung mehr als wett.

 

Um überhaupt mal unter so etwas wie Wettkampfbedingungen trainieren zu können, hatten wir in Delhi eine Woche vor Abflug ein Stadion gemietet. Aber bei über 40 Grad waren auch dies keine idealen Bedingungen. Immerhin konnten wir den Staffelwechsel vier Mal real üben, ein paar Mal die Kugel stoßen und einfachen Staffelwechsel im Schatten machen. Und dennoch haben die Staffelwechsel in Jakarta fast immer geklappt. Es war wirklich toll.

 

Erster Tag: Volleyball

Diesen Tag mussten schon mal die gleichen Spieler den ganzen Tag spielen, um überhaupt ein würdiger Gegner sein zu können. Fünf volle Spiele. Und das, wo wir in Delhi noch NIE auch nur ein volles Spiel üben konnten. Wenn es kühl genug war, war die Luft so schlecht, dass ich wir uns mit den Schülern nur im Schulgebäude, wo die Luft gefiltert ist, warm gemacht haben und uns dann draußen vornehmlich auf die Technik konzentrierten, weil das einfach weniger anstrengend ist. Und dann haben die Kindern nicht nur alle Spiele würdig bestritten, sondern auch fast allen Mannschaften mindesten einen Satz abgenommen. Obwohl es am Ende nur für den vorletzten Platz gereicht hat, haben wir bis zum letzten Spiel mit drei der anderen Teams um den 2. Platz gekämpft! Wir waren unheimlich stolz, wie toll sich unsere Schüler geschlagen haben!

 

Zweiter Tag: Leichtathletik

Und unsere AK 14 Mädchenstaffel hat, trotz eines verpatzten Staffelwechsels, sogar ihren Lauf gewonnen!!! Und dann kam die große Enttäuschung! Der komplette vorherige Lauf war schneller, also insgesamt doch vierter Platz. Der „erste“ von vielen. Dann lief unsere Sprinthoffnung, Kathi. Fehlstart. Und nach dem Volleyballtag ging der zweite Durchgang nicht mehr. Dann einer unserer Besten.... Justin gewinnt Silber auf 100 Meter, aber ist am Ende der Bahn so schlimm gestürzt, dass wir ihn danach kaum noch einsetzen konnten..... Obwohl er mit seinem Wunden von den anderen Teilnehmern gebührend bemitleidet wurde, und trotzdem so gut es ging, gekämpft hat, hat er der Mannschaft doch sehr gefehlt. Dann Kugelstoßen, Laurenz landete - wieder – auf dem 4. Platz, trotz der sagenhaften Weite von 8,50 Metern. Dann Weitsprung.... Bestes Ergebnis war der 8. Platz. Julia hatte solche Angst zu übertreten, sie hat gleich 30 cm zum Brett gelassen, so etwas hat unsere Sandkiste natürlich nicht. Dann Hochsprung. Sophie blieb mit der Ferse hängen, dabei machte sie den Flop wie aus dem Lehrbuch. Ergebnis: fünfter Platz.

 

Dritter Tag: Schwimmen.

Und es ging gleich wieder los! Sophie machte im Kraul – den vierten Platz. Dann die Staffel: Und wieder: vierter Platz! Zunächst retteten aber die Jungs aber den Tag! Silber im Rückenschwimmen für Ian und Bronze für Laurenz im Kraul. Endlich nicht mehr vierter Platz! Und Kathi schaffte es auch wieder dem vierten Platz eine Absage zu erteilen: Bronze im Kraul gefolgt von Silber im Delfin. Sagenhaft fand ich auch das Ergebnis in der Staffel. Fünfter Platz, aber eine halbe Bahn Rückstand noch aufgeholt, ein sagenhafter Wettkampf. Nur insgesamt schlugen die vielen vierten Plätze auf die Nieren. Vor allem in den Staffeln. Staffeln gäben einfach Medaillen für mehrere Sportler. Jetzt weiß ich, warum man vom „undankbaren vierten Platz“ spricht. Verlieren fand ich überhaupt nicht schlimm, was unser Team wirklich ausgezeichnet hat, war der Kampfgeist! Aber die ewigen vierten.... Immerhin konnten die Schüler sich an meiner Verzweiflung ergötzen.

 

Vierter und letzter Tag: Fußball

Wieder kam der unglaubliche Kampfgeist und Zusammenhalt unseres Teams zum Tragen. Bei tropischem und schwülwarmem Wetter mussten insgesamt fünf Spiele, eines gegen jede andere Schule, bewältigt werden. Das konnte kaum jemand durchhalten, zumal ja viele schon den vierten Tag im Einsatz waren. Aber sie haben durchgehalten und gekämpft. Einwechseln ging erst, wenn die völlige Erschöpfung erreicht war. Kathi und Franziska im Sturm, Julia, Sophia und Elaine als sagenhafte Abwehr- Wadlbeißer, die sich aber auch im Sturm gut gehalten haben. Es kamen Eigenschaften zum Tragen, die überrascht haben, vermutlich sogar die Schüler selbst. Aber die wahre Größe zeigten unsere Teams in der Niederlage. Egal wie viele Tore fielen, meist gegen uns, es wurde nicht aufgegeben oder unfair gespielt. Ergebnis war der letzte Platz, superstolze Trainer und – der Fairnesspokal! Aber mein Glück war nicht von langer Dauer, als unser bester Fußballer zu mir kam, „Frau van Schwartzenberg, das wird Sie jetzt nicht freuen ....“  Ende vom Lied war, dass auch die Jungs – bei Punkte Gleichstand, aber auf Grund der Tordifferenz!!!! – den ..... vierten Platz erspielt haben. Als ob die Spiele verhext gewesen wären. Am Ende war es natürlich kein Wunder, wenn man bedenkt, dass keine der Mannschaften jemals wirklich zusammen trainiert hatte.

 

Aber da wir ja nichts erwartet hatten, waren wir hervorragende Verlierer. Und dafür haben wir von den anderen Mannschaften, wie schon erwähnt, den Fairnesspokal verliehen bekommen. Dieser Wanderpokal ging nun schon zum vierten Mal nach Delhi und kann in unserer Vitrine bewundert werden. Dort findet sich noch ein weiterer Fairnesspokal, denn eine Schule, die es schafft den Pokal drei Mal in Folge überreicht zu bekommen, darf ihn dauerhaft behalten. Den „Neuen“ gilt es also in zwei Jahren bei den SEAG Spielen 2019 in Manila zu verteidigen. Da sind wir auf jeden Fall Weltklasse! Denn wir haben das stärkste Team mit einem unglaublichen Zusammenhalt. Bei uns war immer der sportliche Spaß und das Team im Vordergrund, der Kampf um eine Medaille wurde ernsthaft, aber nie verbissen geführt. Diese Einstellung werden wir versuchen, uns auch im nächsten Jahr zu erhalten. Und wir bleiben unheimlich stolz, dass wir trotz der Größe unserer Schule und der schwierigen Trainingsbedingungen, mithalten konnten und echte Gegner für die anderen Schulen waren.

 

Insgesamt waren die SEAG Spiele 2017 genial. Die Stimmung war der Wahnsinn, was auch an der ausgesprochen professionellen Organisation der deutschen Schule Jakarta (DSJ) lag.  Allein schon eine richtige Eröffnungsfeier mit feierlichem Einzug der Teams und Trainer, dann die professionellen Spiele und eine ähnlich spektakuläre Verabschiedung. Ein einmaliges Erlebnis für wirklich jeden Schüler. Dort wurden auch noch einmal die erfolgreichsten Teams geehrt und so schafften es auch Delhi mit Christian, Nikolaus, Sean und Ian noch einmal aufs Treppchen mit dem erfolgreichsten AK 15 Team der Jungen im Schwimmen. Auch die „Allstars“, beispielhafte Mitglieder der einzelnen Teams wurden hier für ihren Einsatz geehrt, in unserem Fall Franziska und Christian. Sogar für uns Trainer gab es ein kleines Zuckerl, wir haben auch eine Medaille bekommen. Für unseren Einsatz J

 

Silke van Schwartzenberg und Dirk Leidinger


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